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Ausbildung oder Studium – Vor- und Nachteile
Jahr für Jahr die gleichen Fragen für Schulabgänger
Das Abitur in Sicht, der Schulabschluss steht bevor – für viele Schülerinnen und Schüler stellt sich dann die quälende Frage: Ausbildung oder Studium? Die Antwort auf diese Frage ist wichtig und in vielen Fällen alles andere als einfach. Immerhin trifft man als Schulabgänger erstmals vor einer Entscheidung, die das spätere Leben unmittelbar beeinflussen kann. Sowohl positiv als auch negativ.
Wichtig ist also vor allem eine Sache: Information. Vor- und Nachteile von Ausbildung und Studium sollten sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
Die Frage ist dabei jedoch nicht nur, ob Ausbildung oder Studium. Möglich ist auch eine Kombination. Entweder in Form eines dualen Studiums oder erst die Ausbildung und dann das Studium. Eine falsche Antwort auf diese Frage gibt es also nicht.
Dabei sollte man jedoch immer im Auge behalten, dass man selbst zu 100 Prozent hinter der Entscheidung steht – denn unnötige Zeit sollte möglichst nicht verschenkt werden.
Ausbildung – ein solider Weg
Ausbildungen sind über einen Zeitraum von zwei bis dreieinhalb Jahre angelegt. In dieser Zeit wechselt der Auszubildende zwischen Betrieb und Schule und lernt sowohl den praktischen als auch den theoretischen Teil seiner Aufgaben. Sie lernen zumeist das Unternehmen über die eigene Abteilung hinaus kennen und sind nach einem erfolgreichen Abschluss fit fürs Berufsleben.
Die Vorteile sind klar: Die Auszubildenden steigen direkt ins Berufsleben ein, sammeln schnell Erfahrung und können damit beginnen, sich eine finanzielle Unabhängigkeit aufzubauen. Die praktische Erfahrung ist ein enormer Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist. Ausgebildete Fachkräfte sind begehrt auf dem Arbeitsmarkt und haben oft auch eine reelle Chance auf eine direkte Übernahme im ausbildenden Betrieb.
Eine abgeschlossene Ausbildung muss jedoch noch lange nicht bedeuten, dass man danach nicht mehr lernen kann. Fortbildungsmaßnahmen von einzelnen Qualifikationen über Vertiefungen bis zu einem anschließenden Studium sind möglich und von vielen Betrieben auch gerne gesehen.
Studium – eine gute Alternative
Auch ein Studium ist eine gute Entscheidung. Klassisch haben Akademiker eine bessere Perspektive was ihren Beruf und das daraus resultierende Gehalt angeht. Diese Ansicht ist allerdings inzwischen veraltet. Auch Fachkräfte ohne Studium kommen heutzutage auf gute Gehälter.
Das Studium ermöglicht eine gezielte Vorbereitung auf die berufliche Karriere. Die meisten Studiengänge bieten Spezialisierungen auf bestimmte Wirtschaftszweige und Wissenschaften an. Die Auswahl des richtigen Studiums ist ein wichtiger Punkt. Für ein erfolgreiches Studium muss der gewählte Studiengang auch wirklich passen. Ein Abbruch kurz vor dem Abschluss bedeutet verschenkte Zeit, Kraft und Geld.
Auch die Zeit ist ein Faktor: Als Student verfügt man in der Regel über mehr Zeit als ein Auszubildender. Selbstständiges Arbeiten und Organisation sind Pflicht, dafür muss ein Großteil der Studenten allerdings auch nebenher arbeiten. Auslandssemester können dazu beitragen, neue Dinge zu lernen. Auch ob ein Bachelor- oder Masterabschluss angestrebt wird ist wichtig; denn je nach Berufswahl haben Absolventen auch hier verschiedene Möglichkeiten und Chancen.
Duales Studium – der gesunde Mittelweg
Das duale Studium ist die Verbindung von klassischen Ausbildungsinhalten im Betrieb und Studiensemestern an einer Hochschule. So entsteht eine hochwertige Kombination aus Praxis und Theorie, die Absolventen kommen direkt mit beruflicher Erfahrung ins Unternehmen.
An der Hochschule wird das theoretische Wissen vermittelt, was direkt im Betrieb in die Praxis umgesetzt werden kann. Gerade darin sehen die Unternehmen große Vorteile: Die Auszubildenden werden direkt umfassend geschult, Studenten müssen nicht erst eingearbeitet werden, sondern sind übergangslos einsetzbar. Da diese Art der Ausbildung mit erhöhten Kosten und Aufwand für die Betriebe verbunden ist, setzen sie auch meist voraus, dass duale Studenten nach Abschluss ihrer Ausbildung auf bestimmte Zeit im Unternehmen bleiben.
Die Frage ist also nicht immer ob Ausbildung oder Studium – möglich ist damit auch die Kombination von Ausbildung und Studium.
Die lange Version: Ausbildung mit anschließendem Studium
Nächste Möglichkeit: Erst wird die reguläre Ausbildung im Betrieb absolviert. Nach Abschluss startet man ins klassische Studium an einer Hochschule. Dadurch ist es für den Studenten möglicherweise leichter, sich im Studienfach zu positionieren. In der Regel können stellenweise sogar durch in der Ausbildung erworbene Kenntnisse einige Seminare und Vorlesungen im Studium wegfallen – die Punkte werden direkt angerechnet, immerhin ist das Wissen durch den erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung bereits nachgewiesen.
Bei einem anschließendem Studium sollte man jedoch unbedingt beachten, dass man damit den Einstieg ins Berufsleben um wenigstens drei Jahre verschiebt – im Falle eines Masterstudiums sogar um fünf Jahre. Nach oben gibt es hier kaum eine Begrenzung.